von Dorothea Schmitt/DS | Fotos: Hermann Rüger |
Eigentlich hatte sich Marvin Fritz für den sechsten Event der Superbike IDM am vergangenen Wochenende, 31.7.- 02.08.2015 in Schleiz ein sturzfreies Wochenende und nach Möglichkeit ein paar Punkte mehr auf seinem Konto „gewünscht“. Doch der Schützling von Motorradhändler Jakob Bayer übertraf alle Erwartungen mit einem dritten und vierten Platz in der Klasse Superstock 1000. Bei Testfahrten vor knapp zwei Wochen wurde der Bayer Bikerbox Pilot bei Tempo 250km/h nach einem Ausritt in die Wiese und einer Motocross Einlage aus dem Sattel katapultiert. Die Ursache des heftigen Abflugs der insgesamt gesehen glimpflich ausging, war ein Feldhase der plötzlich über die Rennstrecke hoppelte. Während Cheftechniker und Inhaber von Bikerbox Racing, Sepp Buchner, zusammen mit Julian und Robert die Yamaha R 1 pünktlich zum Rennwochenende wieder hergestellt hatten, kämpfte Marvin Fritz noch immer mit den Folgen dieses Sturzes.
Im ersten Zeittraining noch überragend mit der zweitschnellsten Zeit, machten sich im zweiten Abschlusstraining heftige Schmerzen in der rechten Schulter bemerkbar. Fritz:“ Bei dem Sturz hatte ich mir eine Schulterverletzung zugezogen. Ich konnte nicht mehr als 5-6 Runden am Stück fahren. Der Rennsonntag wird hart, ich werde nochmal meine Physiotherapeuten Daniel Gatzka aufsuchen“.
Am Sonntag lag Fritz zu Rennbeginn auf Position Sechs, schaffte sich aber im zweiten Renndrittel nach vorne auf den vierten Platz. In der letzten Runden ging der Führende in der Meisterschaft, der Langstrecken Weltmeister Mathieu Gines an Marvin Fritz vorbei. Doch der 22jährige Fritz biss die Zähne zusammen uns schnappte sich den Franzosen in der letzten Schikane. Fritz:“ Trotz Handicap auf Platz Vier, ich war erleichtert die Zielflagge zu sehen. Jetzt bin ich kaputt und die Schulter ist richtig hart“.
Vom Ehrgeiz gepackt und die Schmerzen verdrängt, konnte Marvin Fritz beim zweiten Rennen des Tages nochmal nachlegen. Nach dem Start gleich auf Vier, war der Badener drei Runden später schon auf Drei. Auch die Rundenzeiten wurden konstant schneller und der Zweiradmechaniker Azubi konnte seine persönliche Bestzeit aus Rennen Eins nochmal verbessern. In der drittletzten Runde hatte Fritz sogar den gut fünf Sekunden Rückstand auf die Gruppe mit den Superbike und Superstock Piloten, Srmz, Halbich, Trautman und Stamm eingeholt. Am Ende begnügte sich der Badener mit dem dritten Rang.
Fritz:“ Mehr ging einfach nicht mehr. Überhaupt hätte ich nicht gedacht dass ich mit der Verletzung so lange die schnellen Rundenzeiten mitgehen kann.“
Gesamt
1. Mathieu Gines/Frankreich 227 Punkte
2. Roman Stamm/Schweiz 226 Punkte
3. Lukas Trautmann/Österreich 156 Punkte
4. Marvin Fritz 147 Punkte
